Gewohnte Normalität ist auch nicht ungefährlich

Ich habe die erste Nacht in meiner neuen Bleibe verbracht. Es ist das Zimmer in einer Wohnung für drei Personen, alle Expats, die bei internationalen Organisationen arbeiten. Es war schon höchste Zeit, die beschützende aber auch einengende Gemeinschaft der Theresienschwestern zu verlassen. Ich bin unglaublich erleichtert, meinen Freiraum und ein wenig „gewohnte Normalität“ zu haben. Vor allem bin ich nicht mehr dem allgegenwärtigen Lärm so ausgesetzt!

Der Schritt in die Unabhängigkeit hat auch seine Tücken. Ich werde ja nicht mehr von den Schwestern in der septiem rue mit köstlichen, allerdings immer stark gesalzenen kongolesischen Gerichten versorgt, sondern muss jetzt selber kochen! Dabei ist mir gerade ein Missgeschick passiert.

Beim Reis kochen habe ich versehentlich eine Platte eingeschaltet, auf der ein Plastikbrett lag. Als das Brett zu schmelzen begann und gehörig stank, bemerkte ich das Missgeschick und nahm das Brett weg. Dabei löste sich ein geschmolzener Plastikteil und fiel zu Boden. Ich stieg drauf, das brennheiße Plastik brannte sich in die linke Fußsohle ein. Da habe ich jetzt eine große Brandblase.
Dem Boden ist, da gefliest, nichts passiert.
Morgen habe ich wieder Schulung, und ich werde wohl auf dem Ballen gehen müssen den ganzen Tag.
Aber Gottseidank habe ich Verbandszeug dabei und kann dieses jetzt auch einmal für mich selber verwenden ;-(.
Aber sonst geht’s mir gut. Ich bin allein unterwegs in Kinshasa, aber nur bei Tageslicht. Die Referenzpunkte, die mir helfen mich zurecht zu finden werden mehr. Straßennamen oder irgendwelche Verkehrsschilder, die einem bei der Orientierung helfen könnten, gibt es hier nicht, außer ganz im Zentrum einige wenige.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, Kinshasa, Lebensqualität, Privat veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert