Die Tücken eines Krankenbettes

Wir besuchen meine Schwiegermutter im Krankenhaus. Das Möbelstück, in dem sie viel Zeit verbringt, und in dem wir sie bei unserem Besuch gerade antreffen, ist ein sogenanntes  Pflege- bzw. Krankenbett. Die Rückenlehne ist aufgerichtet. Damit soll eine Sitzposition im Bett ermöglicht werden. Allerdings sind Matratzen in einem Krankenbett aus hygienischen Gründen mit einer Plastikauflage versehen. Das Spannleintuch rutscht auf dieser Matratze, und ebenso rutscht meine Schwiegermutter. Vor ihrer Nase baumelt das Trapez, ein triangelförmiges Ding, das helfen soll, sich im Bett hoch zu ziehen, wenn man runter gerutscht ist. Das Runterrutschen vermeiden soll außerdem die Möglichkeit, den Fußteil hoch zu stellen. Ergebnis: Meine Schwiegermutter rutscht mit ihrem Becken in eine Mulde, in der sie so richtig eingeklemmt ist, und aus der zu entkommen auch das Trapez keine Hilfe mehr bietet. Entsprechend eingeklemmt ist die Atmung. Von Bequemlichkeit kann in diesem eigentlich Bequemlichkeit versprechenden Möbelstück keine Rede sein.

Ein Bett ist normalerweise zum Schlafen und Ausruhen in der Horizontale da. Natürlich kann auch ein Krankenbett genau dafür benutzt werden. Dazu bräuchte es aber nicht diese vielen Funktionen, die letztlich eine krankmachende, vitale körperliche Prozesse (Atmung, Verdauung, Körperspannung regulieren etc.) behindernde Wirkung haben.

Meine Ansicht ist, dass Pflegende auf Grund ihres Auftrages und ihrer Ausbildung solche Zusammenhänge aufzeigen und zu deren Veränderung beitragen sollten.

Aber, wo sind diese mit Hausverstand, Fachkenntnis und Eigenverantwortung ausgezeichneten Fachpersonen?

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