Die ÖBB mögen Reisende mit Fahrrädern nicht- Teil 1

„Unsere obersten Bahn-Manager wollen euch nicht mit den Radeln im Zug“, bestätigte uns ein Bahnbeamter, der uns bei der schwierigen Suche nach einer Zugverbindung von Krems nachhause unterstützte. Mein Mann und ich hatten zwei freie Tage für Kultur- und Naturerleben genutzt und den Besuch der 60er Jahre-Ausstellung auf der Schallaburg und der Paula Modersohn-Becker-Ausstellung in der Kunsthalle Krems mit dem Radfahren auf dem Donauradweg durch die Wachau verbunden.

Bei der Hinreise hatten wir Glück gehabt. Von Freistadt nach Linz und von Amstetten nach Melk  reisten wir mit den Rädern ohne Einschränkung in den Regionalzügen, und im ICE Linz-Wien konnten wir bis Amstetten zwei Radstellplätze reservieren. Irritierend und stressig war, dass wir die Räder nicht wie noch vor zwei Jahren üblich mit Hilfe eines Bahn-Angestellten im Gepäckwagen einstellen konnten. In dem zweiminütigen Aufenthalt mussten wir den Wagon für den Radtransport, der nicht angesagt wurde, finden und die Räder schnell über die Stufen rauf in einen kleinen Vorraum vor der Toilette heben. Insgesamt 4 – 6  Stellplätze stehen in solchen Zügen seit neuestem für Fahrräder zur Verfügung! Im Gegensatz zu vielen Rädern, die früher im Gepäckraum untergebracht wurden.

Bei der Rückreise hatten wir Pech. Eine Rad-Reservierung in einem ICE St. Pölten- Linz war am gewünschten Reisetag nicht mehr möglich. Unsere Odyssee sah dann folgendermaßen aus:  Regionalzug Krems-St. Pölten, umsteigen nach Amstetten, umsteigen nach St. Valentin, umsteigen nach Linz, umsteigen nach Freistadt, wo wir nach Mitternacht ankamen. Das ganze dauerte für 214 Bahnkilometer knapp 6 Stunden. Vorteil: Durch die ständige Anspannung, das nächste Umsteigen nicht zu verpassen, den richtigen Wagon zu finden etc. stellte sich die wohlige Müdigkeit, wie sonst auf langen Bahnreisen, nicht ein, und ich kam mit meiner Reiselektüre ein gutes Stück weiter. Nachteil: Wir werden wohl nicht mehr so schnell unser Klima durch den Verzicht auf das eigene Auto mit einigen Kilos CO2 entlasten, sondern bei solchen Ausflügen künftig auf die Bahn verzichten.

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